28 Millimeter als Maß nicht aller, aber vieler Dinge: Schläuche und Rohre
Ein Schlauch ist zunächst ein biegbares Kunststoffrohr, das einem Medium wie Gas oder Wasser einen optimalen Durchfluss bietet. Produzierendes Gewerbe und Anwender haben ein gleichermaßen großes Interesse daran, dass ein Sortiment an Rohrschellen, Verbindungsmuffen und Leitungen nicht allzu sehr in die Breite ausufert. Die Hersteller von 28 mm-Schläuchen und -Rohrstücken können darauf vertrauen, dass sich der Markt und die Anwender gern mehrheitlich an diesem Durchmesser orientieren. Ebenso wie professionelle Anwender profitieren Endverbraucher davon, dass sie einzelne Ersatzteile für besonders nachgefragte Abmessungen kostengünstig erwerben können, da die Industrie sie in großen Stückzahlen für einen Massenmarkt entsprechend kostengünstig produzieren kann. Somit ergibt sich ein erster Hinweis auf die Frage:
Warum sind viele Schläuche und Rohre 28 mm dick?
Der Kraftaufwand, der eingesetzt werden muss, um beispielsweise beim Durchfluss von Wasser ein steigendes Gefälle zu überwinden, spielt dabei eine große Rolle. Offensichtlich hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, für viele Anwendungen einen bestimmten Durchmesser als eine Art stillen Standard festzulegen. Bei 28 mm entsteht auch bei schwacher Pumpleistung trotzdem noch ein genügend großer Druck, um das Medium in einer bestimmten Geschwindigkeit durch den Schlauch zu schicken. Es verwundert daher nicht, dass Schläuche und Rohre mit 28 mm Durchmesser häufig im Bereich Wasserinstallationsfittings anzutreffen sind, genau gesagt: als Rohrdurchmesser für Abwasser und auch Prozesswasser für Heizwärme. Im Vergleich dazu: Ein typischer Gartenschlauch hat einen Durchmesser von nur 13 mm und bietet somit einen entsprechend höheren Druck, der bei dieser Anwendung in der Regel auch erwünscht ist.
Was ist bei 28 mm-Schläuchen zu beachten?
Zunächst sollte die Norm von 28 mm lediglich als Orientierung gelten. Schläuche aus elastischem weichen PVC gehören naturgemäß nicht ins Gebiet der Präzisionsmechanik, sondern sind per se auf Flexibilität und ein gewisses Maß an Improvisation und Toleranz hin ausgelegt. Von daher ist mit diesem Durchmesser lediglich eine Von-Bis-Skala beziffert. Darin eingeschlossen ist oft auch die Umgebung eines Rohrstückes als Montagespielraum. Ob das gesuchte Ersatzteil selbst das gesuchte Maß aufweist oder ob ein Zubehörteil zur Verwendung für das genannte Maß geeignet ist, sollten interessierte Käufer also im Einzelfall der Produktbeschreibung entnehmen.
Werkzeuge und Werkstattbedarf für Industriebetriebe sind ein weiterer Aspekt, warum sich bestimmte Standardmaße besser bewähren als andere. Beim Bemühen, zum Beispiel mit einem Schlauchabschneider eine bestimmte Schlauchstärke einhändig zu durchtrennen, zeigt sich bei etwa 30 mm Durchmesser bereits eine Obergrenze, was den mühelosen Krafteinsatz des Handwerkers betrifft. Zahlreiche Schneidwerkzeuge sind tatsächlich so ausgelegt, dass sie einen Schlauch bis maximal 28 mm Durchmesser noch gut umgreifen oder packen können.
